Prüft alles
und behaltet das Gute.

 

Jahreslosung 2025 | 1. Thessalonicher 5, 21

 


 



Liebe Gemeinde,

schreiben Sie noch Briefe? Senden Sie noch Wünsche und Grüße am Ende mit? Meistens endet ein Brief mit solchen Schlussbemerkungen.
Paulus hat viele Briefe verfasst und in seinen Schlussworten versucht Paulus nochmal alles Wichtige aus dem Brief auf dem Punkt zu bringen. So auch im Brief an die Thessalonicher aus dem Jahre 50 n. Chr. Er ist einer der ältesten Schriften des Neuen Testamentes. Paulus versucht in den Briefen Fragen der Gemeinde zu beantworten. Er kann selbst nicht persönlich in die Provinz Mazedoniens reisen, aber durch den Brief und seinen Überbringer möchte Paulus Mut machen. Er schreibt:
Prüft alles und behaltet das Gute.   1. Thessalonicher 5, 21
Klingt in erster Linie wie ein guter Werbespruch, doch wenn man genauer hinschaut entdeckt man mehr was Paulus seiner Gemeinde mitteilen möchte. Paulus spricht den Menschen Eigenverantwortung und Entscheidungskompetenz zu – dies sowohl für moralische als auch theologische Fragen. Vielleicht hatte Paulus beim Schreiben den Vers des Dichters Horaz im Sinn: „Sapere aude“ (Wage es, weise zu sein) – der Vorläufer des Leitspruches der Aufklärung: „Habe Mut, dich deines Verstandes zu bedienen!“
Der Glaube des Neuen Testamentes und besonders die Briefe des Paulus sind voll davon, jeden einzelnen Menschen zu einem mündigen, selbstständig denkenden Christen zu machen. Die Menschen sollen nicht mehr nur Gesetze befolgen und nach Weisungen leben. Nein, sie sollen sich Gedanken machen, es prüfen und das Gute behalten.
Die Künstlerin Stefanie Bahlinger vergleicht diesen Prüfprozess mit einem Siebvorgang. Einige Steine liegen auf dem Siebboden, andere sind durchgefallen. Wie Edelsteine schimmern die einen; viele der gräulich schwarzen sind bereits durch den Gitterboden gefallen.
„Prüft alles und behaltet das Gute!“ meint, sich vor Neuem, Ungewohnten nicht zu fürchten, um es dann vorschnell durchs Raster fallen zu lassen. Es ermutigt, alles erst einmal anzuschauen, gewissenhaft zu prüfen und miteinander im Gespräch zu bleiben. Unmittelbar vorher schreibt Paulus:
Seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergelte, sondern jagt allezeit dem Guten nach, füreinander und für jedermann. Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch. Den Geist löscht nicht aus. Prophetische Rede verachtet nicht.  1. Thessalonicher 5, 15 – 20
So gesehen kann „Prüft alles und behaltet das Gute!“ bedeuten, immer wieder neu nach Gottes Willen und Worten zu fragen und sich von ihnen prägen und leiten zu lassen. Ein guter Vorsatz um 2025 neu wieder damit durchzustarten. Amen!


Ihre Claudia Neumann

 

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