Die Glocken der St. Marienkirche | Leubnitz

Das heutige Leubnitzer Geläut besteht aus drei Bronzeguss-Glocken aus dem Jahre 2007 und der kleinen Uhrschlag-Glocke aus dem Jahre 1786. Das Geläut erklingt im Quartsextakkord. Gewicht und Maße der drei Bronzeguss-Glocken:

Große Glocke
Mittlere Glocke
Kleine Glocke

                    721 kg
  336 kg
  218 kg
  1075 mm
795 mm
683 mm
  fis'+3
  h'+2
  dis"+1

 

| Chronologie des neuen Geläutes

12. Aug 2007
Das Alte Eisenhartguss-Geläut erklingt zum letzten Mal. Acht Tage später wird die kleine Uhrschlag-Glocke aus dem Jahre 1787 an das Glockenschweißwerk Lachenmeyer in Nördlingen geschickt. Hier soll sie instandgesetzt werden.

28. Sept 2007
Pfarrer Volkmar Schmiedel ist mit 42 Gemeindegliedern und weiteren Interessenten zur Glockengießerei Rudolf Perner nach Passau gereist. Die Leubnitzer wohnen der Geburtsstunde der neuen drei Glocken bei. 

8. Nov 2007 
Die Glocken treffen am Vormittag in Leubnitz ein und finden ihr vorübergehendes Domizil in der Scheune von Reinhold Dietzsch. Fünf Tage später ist auch die kleine Uhrschlag-Glocke von ihrer Reparatur aus Nördlingen zurück. Mehrere Risse und die Ausbruchstelle in der Kronenplatte sind frisch verschweißt.

17. Nov 2007
Glockenweihe mit Gottesdienst und Umzug durch Leubnitz. Drei Tage später holt ein Kranfahrzeug die alten Glocken vom Turm und hebt das neue Geläut in die neu hergerichtete Glockenstube. Noch im selben Monat wird der neue Eichen-Glockenstuhl eingebaut. Wenige Tage später können die neuen Glocken montiert werden. Das erste Probeläuten erklingt.

16. Dez 2007
Die neu installierten Glocken rufen das erste Mal zum Gottesdienst.

 

| Chronologie der alten Geläute
Große Glocke
Mittlere Glocke
Kleine Glocke
      706 kg
338 kg
                       182 kg
  anno 1443
  vermutl. die älteste
anno 1786


Juni 1882

Ein Beschluss des Kirchenvorstandes setzt die kleine Glocke wegen Schadhaftigkeit außer Betrieb und entscheidet die Anschaffung von drei neuen Glocken. Die alten Glocken werden am 30. Juni herabgelassen. Bereits um 10 Uhr stehen sie laut Chronik für den Abtransport zum Bahnhof Mehltheuer auf dem Wagen des Gutsbesitzers und Gemeindevorstehers Friedrich Spranger bereit.

Juli 1883
Die drei neuen Bronzegussglocken der Firma Gebrüder Ulrich aus Apolda werden geliefert. Die Glocken waren in E-Dur harmonisch gestimmt. Sie läuten – wie es heißt – zum ersten Mal 'zwischen 8 und 9 Uhr und fast den ganzen Vormittag und Mittag über bis Nachmittag 2 Uhr'. 

Große Glocke
Mittlere Glocke
Kleine Glocke (Taufglocke)
  740,5 kg
  383 kg
  225 kg

1917
Das Bronzegussgeläut wird durch ein Reichsgesetz beschlagnahmt, demontiert und abtransportiert. Dem Kirchenvorstand gelingt es jedoch, wenigstens die kleinste Glocke aus 1786 vor dem Abtransport zu bewahren.

August 1920
Lieferung dreier Stahlgussglocken durch die Fa. Ulrich & Weule aus Apolda, gestimmt in b, des und f mit den Nebentönen cis, e und gis.

Große Glocke
Mittlere Glocke
Kleine Glocke (Taufglocke)
     500 kg
   300 kg
  160 kg

 

Quelle: 700 Jahre Leubnitz | Rudolf Höhle, Kathrin Fuchs | 2000 

 

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